Ferner kann es angeraten sein, die Immobilie einem Home Staging zu unterziehen. Dabei wird das Objekt wie eine Theaterbühne (englisch: stage) für die Interessenten vorbereitet. Nach einem Home Staging sollen sich Kunden auf Anhieb vorstellen können, darin zu leben. Denn häufig scheitert der Kauf, weil sich Verbraucher bei der Besichtigung nicht ausmalen können, wie das Wohnzimmer aussieht, wenn etwa ein mächtiger Schrank nicht mehr drinsteht.
Zwei Arten von Home Staging
Man unterscheidet zwei Arten von Home Staging. Neubauten beziehungsweise leerstehende Immobilien können mit Mietmöbeln (teils aus Karton), Lampen, Wohnaccessoires etc. vorübergehend eingerichtet werden. Dies schafft eine wohnliche Atmosphäre, Kaufinteressenten fühlen sich wohler als in einem Rohbau oder leergeräumten Zimmern. Zweitens hilft es ihnen, sich auszumalen, wie sie die Räume künftig nutzen, wo Tische, Betten, Schränke oder eine Küchenzeile stehen könnten.
Beim virtuellen Home Staging hingegen, das sich erst seit wenigen Jahren stärker verbreitet, werden Fotos von bewohnten Innenräumen überarbeitet. Zumeist verwenden Maklerinnen und Makler in ihrem Exposé aktuelle Immobilienfotos, die sie mit einer attraktiven Visualisierung der Räume verknüpfen. Diese erinnern an Architektur-Renderings, bei denen Innenbereiche von Gebäuden visualisiert werden, für die es lediglich erste Pläne gibt.
Umbaumaßnahmen visualisieren
Beim virtuellen Staging wird somit erkennbar, wie etwa der Wohn-Essbereich aussehen könnte, wenn man eine Wand entfernt oder Fenster vergrößert. Die Vorteile dieser Technik liegen auf der Hand: Die Eigentümer müssen an ihrer Einrichtung nichts ändern, um viele potenzielle Erwerber anzusprechen. Immobiliensuchende können sich besser vorstellen wie ihre Traumimmobilie nach einigen Baumaßnahmen aussehen könnte, mit modernen Möbeln und Bodenbelägen versehen.
Für virtuelles Home Staging gibt es spezielle Softwareprodukte, mit denen Grundrisse und Einrichtungen maßstabgetreu optimiert werden können sowie spezialisierte Dienstleister, die diese Arbeit übernehmen.
Beim virtuellen Staging wird ein sehr guter Eindruck der Immobilie vermittelt, vor allem wenn die überarbeiteten Bilder in eine virtuelle Besichtigung eingebunden werden, bei der sich Kaufinteressierte am Tablet oder PC durch die einzelnen Räume klicken und Details heranzoomen können.
Für Eigentümer, die ihre vier Wände noch bewohnen, hat dies den Vorteil, dass sie weniger Besichtigungen vor Ort haben, weil die Kaufinteressenten bereits im Vorfeld einen umfassenden Eindruck der Immobilie erhalten haben. Zweitens werden Kaufentscheidungen beschleunigt. Last but not least lassen sich nach einem Home Staging häufig höhere Verkaufspreis erzielen.
Immobilie nach dem Home Staging verkaufen – aber wie?
Es scheint auf den ersten Blick simpel: Einfach ein Inserat in die Zeitung setzen, der Wohnungsmarkt ist ja ohnehin gefragter denn je. Da wird sich schnell jemand finden, oder doch nicht? Die Wahrheit ist, dass man als Verkäufer große Steine ins Rollen bringen muss, die Planung, Energie und Ressourcen kosten. Sonst bleiben am Ende Zweifel: Habe ich den besten Preis für meine Immobilie bekommen? Habe ich mich für den richtigen Käufer entschieden? Sind alle Unterlagen vollständig und bin ich abgesichert, wenn es zu Reklamationen kommt?
Noch bevor Sie so richtig loslegen, müssen Sie die Weichen stellen, wie Sie den Immobilienverkauf gestalten wollen, der dann das weitere Vorgehen definieren wird.